Der größte Fehler ist es, von der falschen Grundannahme auszugehen und zu glauben, dass sich Mitarbeitende für das Unternehmen genauso begeistern wie Sie selbst.
Realität statt Romantik: Mitarbeitende haben andere Motive
Als UnternehmerIn oder CEO brennen Sie für Ihre Firma. Sie haben sie mit aufgebaut, tragen das unternehmerische Risiko und entwickeln Visionen. Für Sie ist es mehr als nur ein Job. Für Ihr Team ist es das nicht. Und das ist ganz normal. Mitarbeitende bringen andere Motivationslagen mit, zum Beispiel:
Bedürfnis nach Sicherheit und Verlässlichkeit
Vereinbarkeit mit Familie oder Freizeit
Wertschätzung und faire Behandlung
Sinnvolle Aufgaben, aber im Rahmen
Entwicklungsmöglichkeiten ohne Überforderung
Der Schlüssel zur erfolgreichen Mitarbeitermotivation: Hören Sie auf, Ihre Maßstäbe auf andere zu übertragen. Fangen Sie stattdessen an, wirklich hinzuhören.
Motivation entsteht nicht durch „mehr“, sondern durch „passend“
Eine gemeinsame Weihnachtsfeier, ein Team-Event, ein Bonus – das alles kann motivierend wirken. Muss es aber nicht. Denn Menschen ticken unterschiedlich. Was die eine Person begeistert, löst bei der anderen lediglich ein Schulterzucken aus.
Die Lösung ist nicht, ständig mehr Benefits anzubieten, sondern herauszufinden, was den Einzelnen konkret motiviert, in diesem Job, in seiner Lebensphase?
Praktischer Tipp:
Führen Sie regelmäßige Motivation-Checks ein. Und damit sind keine Leistungsbeurteilungen gemeint, sondern kurze Gespräche von fünf Minuten, in denen Sie bei einem Kaffee gezielt fragen:
Was macht Ihnen gerade Freude an der Arbeit?
Was würden Sie gern mehr / weniger tun?
Bei welcher Arbeit haben Sie zuletzt ein echtes Zufriedenheitsgefühl erlebt?
Mitarbeitermotivation ist kein Zaubertrick – sie ist Beziehungsarbeit
Menschen arbeiten nicht für Unternehmen. Sie arbeiten für Menschen. Wenn sich Ihre Mitarbeitenden gesehen, verstanden und ernst genommen fühlen, ist das die beste Motivationsquelle überhaupt.
Was das konkret heißt:
Zeigen Sie ehrliches Interesse – nicht nur an der Performance, sondern auch an der Person.
Erklären Sie Entscheidungen, statt sie nur zu verkünden.
Schaffen Sie Spielräume, in denen Mitarbeitende Verantwortung übernehmen können, aber nicht müssen.
Die Führungskraft als Übersetzer
Ihre Aufgabe ist es nicht, Ihr Team „anzuheizen“, sondern zu übersetzen, was Unternehmensziele für jede einzelne Person bedeuten. Nur wer versteht, warum etwas wichtig ist, wird es mittragen – freiwillig. Geben Sie Ihrem Team den Kontext – und Sie bekommen Engagement zurück.
Motivation ist dynamisch – also bleiben Sie flexibel
Was heute motiviert, kann morgen leider schon zur Last werden. Menschen entwickeln sich. Und gute Führung heißt: Das wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Das ist nicht immer einfach, doch es lohnt sich. Wer anerkennt, dass Mitarbeitende andere Lebensziele, andere Prioritäten und andere Energiequellen haben als UnternehmerInnen, macht den wichtigsten Schritt. So schaffen Sie Raum für echte, individuelle Motivation, die dauerhaft trägt.
Motivation entsteht, wenn Sie aufhören, sie zu erwarten und anfangen, sie zu ermöglichen.
„Bewerben muss einfach sein – so wie ein Kaffee zwischendurch.“ Frust bei Lebenslauf und Anschreiben muss nicht sein, davon ist Sandra Gehde, Sachbuchautorin und Expertin für Personalmanagement überzeugt. Nach einer Ausbildung im fotografischen Bereich ging sie als Quereinsteigerin ins HR-Management, wo sie 13 Jahre lang erfolgreich als Personalmanagerin tätig war.
Heute ist sie als HR Senior Consultant beratend bei Znapp tätig. Sie lebt mit ihrer Familie im Münchner Osten, wo sie auch Krimis schreibt – spannender als das Leben.
Veröffentlichungen:
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