Stellen Sie sich vor, Sie präsentieren eine innovative Idee im Meeting und bevor Sie den ersten Satz beendet haben, hören Sie bereits „Warum machen wir es nicht ganz anders?" aus der Ecke des jüngsten Teammitglieds. Dann sind Sie in der Welt der GenZ angekommen, wo Mut zur Innovation zum täglichen Brot gehört und Barrieren nichts anders zu sein scheinen, als ein neues Level in einem Computerspiel. 

Die „Neuen“: Die Digitale Generation ohne Berührungsängste

Oft werden sie auch als „Digital Natives“ oder „Digital Generation" bezeichnet, geboren zwischen Mitte der 1990er und Anfang der 2010 Jahre – die Generation, die mit all den Technologien aufgewachsenen ist, zu denen viele Führungskräfte sich den Zugang erst erarbeiten müssen. GenZ jongliert durch die Digitalisierung und erledigt ihre Aufgaben spielerisch mit Künstlicher Intelligenz. Berührungsängste vor neuen Technologien? Fehlanzeige! Und genau diese Fähigkeiten machen sie so wertvoll für jedes Unternehmen. Das ist Future Work!

Grenzen überwinden

Als Führungskraft war ich gewohnt, in der Rolle des Mentors zu sein. Doch bei GenZ stelle ich immer wieder fest, dass die Rollen verschwimmen. Inmitten von WhatsApp-Nachrichten, TikTok-Videos und Influencer Marketing gibt es viel Raum, um voneinander zu lernen und zwar jenseits von Altersgrenzen.

Mein Geheimnis: Kommunizieren, Fördern, Loslassen

Um die Fähigkeiten von GenZ optimal zu nutzen und mit dem Können und der Erfahrung der vorhergehenden Generationen zu verknüpfen, sind meiner Meinung nach Kommunikation, Fördern und Loslassen die Keywords.  

Kommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg – im Grunde in jeder Generation von Mitarbeitenden. GenZ bevorzugt klare Informationen, was zu erledigen ist und will dann weitgehend selbstbestimmt arbeiten. Wann, wo und wie, möchten sie selbst bestimmen. Das ist für Führungskräfte nicht immer ganz einfach, zumal das früher regelmäßig anders gehandhabt wurde. Besonders schwierig wird es, wenn in einem „Multigenerations-Team“ die Erwartungen über Arbeitsweise und Struktur weit auseinander gehen.

Ich versuche solche Konflikte im Keim zu ersticken. In den wöchentlichen Meetings tauschen wir uns aus, sprechen über das, was ansteht oder wo es Probleme gibt. Dabei hat die Schwarmintelligenz mit Jung und Alt uns schon oft auf großartige Ideen gebracht und unsere Arbeit auf ein ganz neues Niveau gehoben.

Fördern: GenZ sucht nach sinnstiftender Arbeit, wünscht sich Chancen zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung und will sich einbringen. Ich versuche das nach Möglichkeit anzubieten, ob gewünschte Weiterbildungsmaßnahmen oder das Umsetzen eigener Ideen. So kann ich das Wachstum des Einzelnen unterstützen und bekomme es in Form von Engagement und Kreativität zurück.

Loslassen: Das ist vermutlich die größte Herausforderung für Führungskräfte. Den Menschen im Team erst einmal einen Vertrauensvorschuss zu geben. Früher waren Methoden der Mitarbeiterüberwachung, strenge Zeiterfassungssysteme und die ständige Abfrage nach Stand und Wert der Arbeitsaufträge üblich. Ich hatte schon früh so meine Zweifel am autoritären Führungsstil und habe lieber mit Vertrauen und auf Augenhöhe geführt. Doch spätestens bei GenZ ist loslassen angesagt. Wenn die Aufgaben verteilt sind und klar ist, was die Deadline ist, muss man loslassen können. Das Ergebnis folgt auf dem Fuß.

Schwierige Feedbackgespräche

Das klingt jetzt vielleicht so, als wäre bei mir immer alles störungsfrei und glatt verlaufen. Doron, der Generationenflüsterer – schön wäre es. Auch ich muss schwierige Feedbackgespräche führen oder eine Kurskorrektur vornehmen, wenn es zu Problemen in der Zusammenarbeit oder bei den Arbeitsergebnissen kommt. Trotzdem ist mein Fazit ganz klar, dass ich mit „Vertrauen first“ immer besser gefahren bin, als mit ständiger Kontrolle.

FAQs für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit GenZ

1. Wie kann ich GenZ für mein Unternehmen gewinnen? Sprechen Sie GenZ auf authentische Weise an, sprechen Sie ihre Werte und Interessen an. Zeigen Sie eine starke Online-Präsenz, nutzen Sie soziale Medien. Und schaffen Sie unbedingt flexible Arbeitszeitmodelle, die den Bedürfnissen der GenZ nach Work-Life-Integration und Vielseitigkeit gerecht werden.

2. Wie kann ich GenZ-Mitarbeiter in die Unternehmenskultur integrieren und sie gleichzeitig dazu ermutigen, ihre Individualität einzubringen? Fördern Sie offene Kommunikation und den Austausch von unterschiedlichen Perspektiven, um eine integrative Teamkultur zu schaffen. Implementieren Sie agile Arbeitsmethoden, die Raum für vielfältige Arbeitsstile bieten. Fördern Sie gegenseitiges Mentoring, um Wissen und Erfahrungen zwischen den Generationen zu teilen und voneinander zu lernen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Seien auch Sie bereit von GenZ zu lernen.

3. Wie kann ich die Motivation und das Engagement der GenZ-Mitarbeiter aufrechterhalten? Bieten Sie klare berufliche Entwicklungspfade, die ihre Neugier und den Wunsch nach Wachstum ansprechen. GenZ sucht nach einer sinnstiftenden Arbeit. Stellen Sie sicher, dass Ihre Unternehmenswerte, denen der jungen Generation nicht zuwiderlaufen. Klimaschutz, Diversität und Inklusion sollten keine leeren Worte sein in Ihrer Organisation.