New Work steht für moderne Arbeitsmodelle und -methoden, die durch die Digitalisierung und den gesellschaftlichen Wandel möglich geworden sind. Der Begriff umfasst eine neue Art der Arbeit, die mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung und mehr Sinnhaftigkeit im Job bieten soll. Flexible Arbeitszeiten, Remote-Work, agile Arbeitsmethoden und flache Hierarchien. Klingt großartig und ist ein echter Mehrwert für jeden Mitarbeitenden. Vorausgesetzt man tappt nicht in die New-Work-Falle. 

Die New-Work-Falle 

Trotz der vielen Vorteile birgt New Work auch Risiken. Ein hoher Stresspegel bis hin zum Burnout ist keine Seltenheit, obwohl die Arbeitsweise größtenteils selbstbestimmt ist. Gerade das, kann überfordernd sein, besonders für diejenigen, die ein großes Verantwortungsbewusstsein besitzen.  

New Work kann im schlechtesten Fall zu einer Entgrenzung von Arbeit und Privatleben führen. Denn wenn die Arbeit von überall aus und zu jeder Zeit erledigt werden kann, verschwimmen die Grenzen viel schneller. Das Abschalten gelingt oft gar nicht mehr.  

Kurz die Mails checken im Urlaub, schnell ein Dokument fertigstellen am späten Abend und Termine checken mitten in der Nacht. Auch die ständige Erreichbarkeit, ist für die Gesundheit oft mehr Fluch als Segen. Und last but not least, fühlen sich manche Menschen im Homeoffice isoliert, ihnen fehlt schlicht der persönliche Austausch mit Kollegen. Eine Art Einsamkeit, die sich negativ auf die mentale Gesundheit auswirken kann. 

So kannst du Stress und Burnout vermeiden 

Zum Glück gibt es Strategien, die dabei helfen können, ein gesundes und zufriedenes Arbeitsleben zu führen: 

Klare Grenzen: Wer für seine Arbeitszeit selbst verantwortlich ist, darf nicht vergessen klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Sich selbst feste Arbeitszeiten zu setzen und auch die Pausen einzuplanen, hilft die Balance zu halten. Vielleicht müssen die Kollegen sich erst daran gewöhnen, dass es Auszeiten gibt und dass sie spätabends nicht mit einer Antwort rechnen sollten. Aber es lohnt sich. Denn normalerweise werden klar kommunizierte Grenzen auch von allen respektiert.   

Urlaub und Erholung: Wer arbeitet braucht Erholung! Wochenenden und Urlaub sind unverzichtbar, um sich zu regenerieren. Handy aus und ab in den Erholungsmodus. Der Trend unter Jugendlichen in den USA geht derzeit sogar zum sogenannten Dumb Phone. Sie tauschen ihr Smartphone gegen einfache Handys, wie es sie früher gab. Nur mit Telefon- und SMS-Funktion für den Notfall. Vielleicht wäre das eine Idee für den nächsten Urlaub? Keine Apps, kein Terminplan, keine beruflichen Whats-App. Einfach die Seele baumeln lassen und Ferien machen.   

Soziale Kontakte pflegen: Der regelmäßige Austausch mit Kollegen, sei es virtuell oder persönlich, kann Isolation verhindern und das Wohlbefinden steigern. Und wer nicht dafür geschaffen ist, ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich das eingestehen. Man kann zum Beispiel zwei feste Tage die Woche vereinbaren, um ins Büro zu kommen. Oder sich regelmäßig mit Kollegen ein virtuelles Meeting gönnen, ganz abseits der Arbeitsthemen. Nur mal „Schnacken“ für eine halbe Stunde.  

Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind Grundpfeiler für körperliche und mentale Gesundheit. Wer die Verantwortung für seine Arbeitszeit selbst in der Hand hat, tut sich häufig schwer, die Mahlzeiten in Ruhe einzunehmen. Da findet das Frühstück zwischen Tür und Angel statt und das Mittagessen vor dem Computerbildschirm. Termine mit sich selbst in den Kalender einzutragen, wie „In Ruhe Mittagessen“ oder „30 Minuten Spazierengehen“ können da Wunder wirken. 

Achtsamkeits-Training: Techniken wie Meditation oder Yoga können helfen, Stress abzubauen, die eigene Resilienz zu stärken und den Kopf frei zu kriegen. Schon 15 Minuten Meditation am Tag, steigern laut einer Studie* der University of Groningen das eigene Wohlbefinden deutlich und das setzt zusätzliche Energie und neue Motivation frei.  

Professionelle Hilfe: Sollten all diese Tipps nicht helfen, den Stresspegel niedrig zu halten, muss professionelle Hilfe her. Es ist wichtig sich selbst zu kennen und bei Anzeichen von chronischem Stress oder Burnout Hilfe zu suchen. Manchmal braucht es nur ein einziges Gespräch mit einem Coach, dem Hausarzt oder einer Psychologin, um zu verstehen, was schiefläuft. Sich Hilfe zu holen, ist kein Makel – im Gegenteil. Es ist ein Zeichen von Intelligenz und Selbstfürsorge. 

Eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit, regelmäßige Pausen, soziale Kontakte und eine gesunde Lebensweise, hilft den Gefahren von New Work zu trotzen. So kannst du die Vorteile ausschöpfen und trotzdem langfristig jobzufrieden und energiegeladen bleiben. 

*Studie: The Relative Impact of 15-Minutes of Meditation Compared to a Day of Vacation in Daily Life